Anale Wundreinigung

Soweit die anale Operationswunde nicht chronisch ist, der Patient wegen zusätzlicher Erkrankungen (Multimorbidität) oder wegen Organtransplantationen nicht immungeschwächt ist, wird die Wunde gemäß proktologischer Empfehlung mit Wasser von Trinkqualität ausgeduscht. Die diesbezügliche S3-Leitlinie Analabszess (Klinische Leitlinie) aus 2016 stellt die neueste ärztliche Empfehlung dar.

 

Das zentrale Problem bei einer Analwunde z. B. durch eine Fistel-OP, eine Analabszess- oder Analthrombose-OP ist die Stuhlentleerung. Der Stuhl enthält diverse Darmbakterien, die möglichst nicht in die Analwunde gelangen und dort natürlich auch nicht verbleiben sollten. Die korrekte Analhygiene sollte daher grundsätzlich auch zum Schutz der Analwunde mit Wasser erfolgen.

 

Eine Po-Reinigung mit Toilettenpapier gleich welcher Sorte ist somit in aller Regel nicht zu verantworten. Denn Infektionsgefahren können naturgemäß dabei nicht ausgeschlossen. Mal abgesehen von den Wundberührungsschmerzen.

 

Eine Reinigung in der rutschigen Bade- oder Duschwanne mit einer überdimensionierten Handbrause ist weder Unfallsicher noch einfach. Der Zeitaufwand für die Anal-/Wundabduschung und die danach absolut hygienenotwendige Reinigung der Dusch- oder Badewanne sowie der verwendeten Handbrause und die notwendige Abtrocknung von Unterleib, Beine und Füße ist nicht unanstrengend. Speziell für bewegungseingeschränkte Personen nicht.    

 

Die ergonomisch wie sitzanatomisch geformten proktologischen Gesäßhandbrausen mit ihren Miniduschköpfen von 8 x 17 mm Größe sind speziell mit einem notwendigen 90 Grad Winkel (nach oben) auf den Anusbereich ausgerichtet. Dadurch wird auch die Wundspülung bzw. Ausduschung enorm erleichtert, weil alles in Sitzposition erledigt wird. Eine Fremdhilfe ist im Normalfall nicht nötig, und schützt so auch die Intimsphäre. Ein entwürdigendes Empfinden kann so nicht entstehen.  

Quelle: AWMF
Quelle: AWMF

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